Bericht aus der Siegener Zeitung
ProChor 2007 für den MGV Einigkeit Rinthe / NGV und Sängerbund auf weiteren Plätzen
ciu Siegen/Rinthe. Der MGV Einigkeit Rinthe ist erster Preisträger des Ehrenamtspreises ProChor 2007. Diese Auszeichnung, 2005 von Landrat Paul Breuer zur Förderung der Nachwuchsarbeit im Chorwesen erstmals ausgelobt, will Impulse geben, als Chor nicht allein dem Jetzt verhaftet zu sein, sondern zukunftsorientiert zu arbeiten. Und das über den Kinder- und Jugendbereich hinaus, wie der Landrat bei der Preisverleihung in der Aula des Siegener Medien- und Kulturhauses Lÿz sagte. Beispielhaft würdigte er das Engagement des Rinther Männergesangsvereins, der gerade sein 60-jähriges Bestehen feierte. Bemerkenswert sei, dass im 132 Einwohner zählenden Örtchen Rinthe sage und schreibe 96 Männer im MGV aktiv seien. »Im Grunde bildet der Chor die Ortsgemeinschaft!« Im Schnitt seien die Männer Anfang 40 Jahre jung, und das seit 25 Jahren. Auch ein Ergebnis des Konzepts »Jugend wirbt Jugend«.
Zu diesem gehören die Patenschaft über einen von drei Projekten »Tonis Liedergarten« in Wittgenstein, die Einbindung junger Leute in den Vorstand (unter Vorsitz von Wilhelm Afflerbach), das bewusst modern angelegte Repertoire so-wie Auftritte bei Veranstaltungen der Dorfjugend. Die ProChor-Jury – Hermann Otto (Vorsitzender Chorverband Siegerland), Fritz Hof (Vorsitzender des Sängerkreises Wittgenstein), der Landrat, die Kreischorleiter Gerhard Schneider (Siegerland) und Gerd Hennecke (Wittgenstein) sowie die Kirchenmusiker Ute Debus und Franz-Josef Breuer – belohnte dieses nachhaltige Konzept mit der ProChor-Urkunde und einem Preisgeld von 500 Euro. Später ließ die Rinther Einigkeit unter Leitung von Volker Arns dann auch hören, was sie stimmlich zu bieten hat: ein Kurzprogramm zwischen Volkslied (»Die Gedanken sind frei«) und Spiritual (»Roll, Jordan, Roll«).
Den zweiten Preis verlieh Paul Breuer dem Netphener Gesangverein (NGV) 1861 (Vorsitz: Hubert-Rudolf Groos), der die Jury mit seinem Musicalprojekt »Drei Wünsche frei«, einem Angebot für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren, begeisterte. Gerade erst haben die Proben unter Leitung von Ute Lingerhand-Hindsches begonnen, eine Aufführung ist für Mitte 2008 geplant. Doch schon jetzt macht es Spaß, die Kinder bei so lustigen Songs wie dem von der Feldmaus Mathilde zu erleben. Langfristiges Ziel ist es, aus dem Projektchor einen Kinderchor wachsen zu lassen. Für diese gute Idee gab es 300 Euro, viel Lob und noch viel mehr Applaus. Dritter Preisträger von ProChor 2007 ist der Sängerbund Wilnsdorf (Vorsitz: Ulrich Wagener, Leitung: Thomas Bröcher), der, so die Jury, dabei ist, neue Wege zu wagen, ohne Tradition und Herkunft zu vergessen. Der Sängerbund veranstaltet Konzerte an ungewöhnlichen Orten (wie in einer Fabrikhalle) und in Kooperation mit Schulorchestern oder -chören; er ermöglicht es den jüngeren Sängern, in solistischen Formationen aufzutreten (sehr schön erfahrbar mit »Barbara Ann« beim Auftritt in der Lÿz-Aula), er befreit Kinder und Jugendliche vom Mitgliedsbeitrag und gestaltet das Leben in der Gemeinde Wilnsdorf tatkräftig mit. Auch den Wilnsdorfer Sängern gratulierte der Landrat herzlich und überreichte Urkunde und Preisgeld (200 Euro).
In zwei Jahren soll der Ehrenamtspreis erneut verliehen werden. Nachdrücklich warben Paul Breuer und Jury-Vorsitzender Hermann Otto bei den Chören in Chorverband Siegerland und Sängerkreis Wittgenstein darum, wegweisende Konzepte einzureichen. Auch jene Chöre, die sich schon einmal um ProChor beworben hätten, seien eingeladen, dabei zu sein.